Biomedizin- und Gesundheitstechnik

Unsere Abteilung stellt sich vor


Niemand hält sich gerne in einem Krankenhaus auf. Dennoch ist es faszinierend, wie viele Geräte mittlerweile eingesetzt werden, um Menschen wieder gesund zu machen.

Interessiert dich die Elektronik und Messtechnik, die dahinter steckt, wenn z.B. Blut auf Hinweise einer Infektion untersucht oder mit einem Ultraschallgerät der Magen abgetastet wird. Wie baut man ein Fieberthermometer oder einen Blutdruckmesser?

Die Biomedizinische Technik ist eine Kombination aus Elektronik, medizinischen Grundlagen und Software. Die Patientendaten müssen natürlich gesammelt, gespeichert und an andere Orte übertragen werden. Also gehört auch ein Anteil Medizininformatik dazu.

Wenn dich Elektronik, aufgelockert durch nicht technische Inhalte (z.B. Anatomie, Gesundheitswesen) begeistert, sende uns deine Bewerbung. Wir möchten hier ausdrücklich auch Mädchen ermuntern, diesen Zweig als mögliche Berufsausbildung in Erwägung zu ziehen.

Wir möchten mit dieser Ausbildung der wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen, da der Markt „Gesundheit“ als der am stärksten wachsende Markt angesehen wird.

Unsere Schüler:innen erhalten eine fundierte Elektronikausbildung, begleitend erwerben sie dazu Grundkenntnisse auf dem Gebiet Anatomie und Physiologie. Gesundheitsmechatronik. bildgebende Systeme (z.B.Ultraschall, MR, CT), medizinische Gerätetechnik und Medizininformatik sind die Hauptthemen des Ausbildungszweiges.

In Zusammenarbeit mit der FH OÖ in Linz ist eine Anrechnung des ersten Semesters aufgrund dieser HTL Ausbildung für das Medizintechnikstudium möglich.

 

  • Flyer Medizintechnik (kompakter zweiseitiger Überblick)Download

 

Dich interessiert, was unsere Schüler:innen so für Projekte entwickelt haben? Dann wirf doch einen Blick in unseren umfangreichen Sammelkatalog:

Die Ausbildung im Detail


Die Basisausbildung beginnt mit den Grundlagen der Elektronik. In der Medizintechnik ist Elektronik eines der wichtigsten Elemente und wird daher in der Medizintechnik-Ausbildung an der HTL Leonding entsprechend behandelt.

Zugleich erfolgt eine Einführung in medizinische Themenbereiche wie Anatomie und Physiologie (Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers).

Materialbearbeitung und Gerätebau in der Werkstätte (Prototypenbau) sowie Elemente der Mechatronik sind wichtige fachspezifische Bestandteile hinsichtlich des Zusammenwirkens von Elektronik und Mechanik für medizintechnische Anwendungen.

Die Biosignalverarbeitung – die Messung von Biosignalen des menschlichen Körpers und deren Weiterverarbeitung – baut auf die Grundlagen der Elektronik auf und führt in Themen wie Messung der Herztätigkeit, der Gehirnströme oder automatische Messung des Blutdruckes.

Im Gegenstand Medizin- und Gesundheitsinformatik werden zu Beginn der Ausbildung Kenntnisse in Office- und Web-Anwendungen erworben.
Es folgt strukturiertes und objektorientiertes Programmieren und die Entwicklung von Datenbanksystemen, wobei uns in einer immer stärker vernetzten Welt die Themen Datensicherheit und Datenschutz laufend begleiten.

Schwerpunkte der Ausbildung


Biologie, Medizin, Gesundheitswesen
Für das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Medizin und medizinischen Geräten sind Grundkenntnisse in Biologie und Medizin (wie funktionieren Zellen, wie ist der menschliche Körper aufgebaut?) sowie Informationen über das Gesundheitswesen erforderlich. Du lernst auch die medizinischen Ausdrücke (die Fachterminologie), um mit medizinischem Fachpersonal kommunizieren zu können.

Biomedizinische Signalverarbeitung
Die verschiedenen Signale des menschlichen Körpers, wie Puls, Atmung, Blutdruck, elektrische Signale von Herz und Gehirn usw. erfordern zur Messung verschiedenste Sensoren und Verstärker. Diese Werte müssen mittels Computer in geeigneter Weise gespeichert und verarbeitet werden. Du lernst die theoretischen Grundlagen über Messmethoden zur Erfassung dieser Signale. Begleitende Übungen sollen in die praktische Messtechnik einführen.

Medizinische Gerätetechnik
In diesem Fach werden Kenntnisse über Eigenschaften und Umgang mit verschie-denen medizinischen Geräten vermittelt. Auch Geräte aus den Bereichen Rehabilitation und Wellness werden hier erklärt.

Gesundheitsmechatronik
Sie beschäftigt sich mit Geräten der Biomedizintechnik, bei denen Mechanik und Elektronik in besonderer Weise zusammenwirken. Das Gebiet umfasst Entwurf und Bau von Prothesen genauso wie Anwendung der Robotik im Gesundheitswesen. Mechatronische Systeme werden berechnet, modelliert und am Computer simuliert.

Medizin- und Gesundheitsinformatik
Sie beinhaltet Softwaredesign, Datenbanken, Datensicherheit im Medizin- und Gesundheitsbereich, Krankenhausinformationssysteme sowie Netzwerktechnik und Webapplikationen,

Stundentafel

Jahrgang12345Summe
     A. Allgemeinbildende Pflichtgegenstände
Religion2222210
Deutsch3222211
Englisch2222210
Geografie, Geschichte und Politische Bildung2222-8
Wirtschaft und Recht---325
Bewegung und Sport222118
Angewandte Mathematik4432215
Naturwissenschaften3322-10
     B. Fachtheorie und Fachpraxis
Biologie, Medizin & Gesundheitswesen2232312
Biomedizinische Signalverarbeitung3(1)6(1)4(1)33(1)19
Medizinische Gerätetechnik2222210
Gesundheitsmechatronik2(1)2(1)2(1)2(1)2(1)10
Medizin- &
Gesundheitsinformatik
2(2)3(2)3(2)2(2)2(2)12
Laboratorium--44614
Engineering und Projektmanagement---2(2)2(2)4
Prototypenbau medizinischer Systeme5555525
     C. Verbindliche Übung
Soziale und personale Kompetenz1(1)1(1)---2
     E. Summe Wochenstunden
Summe3538383737185

Beschreibung der technischen Fächer


BMG | Biologie, Medizin und Gesundheitswesen

Grundlagen der Anatomie und Physiologie
Klinische Biomedizin
Biologie und Gesundheit
Grundlagen der Biochemie
Grundlagen der Biochemie

BSV | Biomedizinische Signalverarbeitung

Elektronik
Projektmanagement und Qualitätssicherung
Biomedizinische Sensortechnik
Biosignale
Aufbereitung von Biosignalen
Parametrisierung von Biosignalen
Bildverarbeitung

MGT | Medizinische Gerätetechnik

Bildgebende Verfahren
Elektronische Geräte für die Diagnose
Elektronische Geräte für die Therapie
Sicherheitstechnik, Grenzwerte, Normen und Vorschriften
Prothesen- und Implantat-Technik
Rehabilitations-, Sportgeräte- und Wellness-Technik

GME | Gesundheitsmechatronik

Biokompatible Werkstoffe
Design von Hardware
Medizinische Aktorik
Modellierung und Simulation
Automatisierungs- und Regelungssysteme
Robotik und Systeme der Telemedizin
Mensch-Maschine-Schnittstelle

MINF | Medizin- und Gesundheitsinformatik

Standardsoftware & Medien
Informations- und wissensbasierte Systeme
Bioinformatik
Datensicherheit und Datenschutz
Netzwerke, Betriebssysteme und mobile Geräte
Softwaredesign und Programmierung
Webapplikationen

Laboratorium

Übungen und Projekte (auch gegenstandsübergreifend) zu den angeführten
Kompetenzfeldern
In Abstimmung mit den fachtheoretischen Pflichtgegenständen und
dem Pflichtgegenstand <Prototypenbau medizintechnischer Systeme>

Prototypenbau medizintechnischer Systeme

Fertigung facheinschlägiger Produkte
Durchführung von Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten
Projektbasis unter Bezugnahme auf die fachtheoretischen Pflichtgegenstände

Tausche Frontalunterricht gegen „Lernbüro“


In der Medizintechnik wurde das Unterrichtsmodell „Lernbüro“ von Frau Prof. Povacz und Herr Prof. Wingert ins Leben gerufen und wird nun schon mehrere Jahre erfolgreich geführt.

Wie selbständiges Lernen mit sogenannten “EBA-Stunden” an der HTL Leonding gefördert wird, erfahrt ihr in der folgenden „Schwammerltalk“ Episode.

Herr Professor Wingert und drei Schüler*innen stellen das eigens kreierte Unterrichtsmodell, das sogenannte „Lernbüro“, vor und besprechen Vor- und Nachteile von diesem selbstbestimmten Lernen.